Möglichkeiten und Potenzial
In den vergangenen Jahren ist der Drache aus der Beatushöhle in der Region Thunersee als touristischer Faktor entdeckt worden: Vom Drachenschiff über Drachenprodukte bis zum Beatenberg als Drachenberg wurde das fauchende Ungeheuer in einen Imageträger verwandelt. Mit dem Beatusweg als nächstem Schritt soll die alte Sage und ihre Heimat auf nachhaltige Art und Weise mehr Bedeutung bekommen. Dazu gehört insbesondere die Wiederentdeckung des Beatus als zentrale Figur dieser Kulturlandschaft. Wer sich wie die Steuergruppe damit beschäftigt, entdeckt ein grosses Potenzial. Ein paar Ansätze seien hier skizziert, um aufzuzeigen, dass ungewohnte Beatus-Bilder und die Auseinandersetzung mit seiner sagenhaften Geschichte neue Möglichkeiten eröffnen können:
   
 

Rund um Beatus gibt es viele Geschichten: Die reichhaltige Sage gibt es in verschiedensten Versionen, angereichert mit vielfältigen Episoden, sie verführt zum Erzählen, zum Graben in alten Wurzeln, zum Entdecken einer geheimnisvollen Kultur hier bei uns.
   

 
Beatus ist psychologisch eine vielfältige und reiche Figur: Er ist viel mehr als ein alter Mönch, der einen Stock schwingt, um den Drachen zu verjagen – Beatus hat sich verwandelt auf seinen Reisen, wurde vom jungen Ritter zum weisen Mann. Beatus tat eine unglaublich beschwerliche Reise, verband verschiedenste Kulturen miteinander, über viele Kilometer, Meere und Berge hinweg. Beatus besiegte den Drachen nicht in einem blutigen Kampf sondern indem er dem Bösen ins Auge blickte und sich damit konfrontierte – wer weiss, vielleicht war der Drache gar froh, endlich seine enge Höhle zu verlassen. Beatus war nicht ein Missionar mit dem Schwert, sondern überzeugte durch sein Leben und Wirken die Menschen, die ihn aufnahmen und akzeptierten, obwohl er ein „schräger Vogel“ war und ein Fremdling.
   
 
Beatus steht für eine grosse Kulturgeschichte: Die Beatushöhlen und damit auch Beatenberg waren einer der wichtigsten europäischen Pilgerorte des Mittelalters – eigenständig, aber auch verbunden mit dem berühmten Jakobsweg. Selbst nach der Reformation gelang es der Obrigkeit während hunderten von Jahren nicht, die Faszination des Heiligen zu stoppen.  
   
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